Steinkrebs

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Das ist der kleine Harrlacher Mitbewohner, den der LBV den Harrlachern und der Öffentlichkeit vorgestellt hat:
Der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium).

Dieser sensationelle Fund ist deshalb so bedeutend, weil der Krebs zu den prioritären Zielerhaltungsarten der FFH-Richtlinie gehört und nur noch sehr, sehr selten vorkommt. Im Landkreis Roth ist das Vorkommen bei uns in Harrlach das Einzige. In Süddeutschland leben allein 40 % der Weltpopulation.

Unser Mitstreiter Matthias Wiesner hatte den wehrhaften Kerl im Juni in seinen Gewässern entdeckt. Er zeigte den Fund Klaus Brünner vom LBV, der zunächst stutze: „Der ist aber klein!“ Erst da stellte sich heraus, dass es sich wohl um den seltenen Steinkrebs handelt. Brünner ist hellauf begeistert. „Wir haben hier nicht nur einzelne Exemplare, sondern wirklich eine Population.“

Der Krebs sei deshalb so selten geworden, weil er extrem sensibel auf störende Einflüsse reagiert, wie Verschmutzung der Gewässer oder Chemikalieneintrag. Manfred Kinzler vom Bund Naturschutz setzt nach: nicht nur die Zusammensetzung des Wassers, sondern auch schwankende Pegelstände kann der Steinkrebs nicht tolerieren.

Klaus Brünner verweist auf die hohe Schutzbedürftigkeit solcher Arten: „Wir dürfen nicht nur darauf achten, das Panzernashorn in Indonesien zu schützen, sondern auch die heimischen Arten! Wir müssen voran gehen.“ 

Um das zu verdeutlichen, entrollte er zusammen mit Matthias und unserem Landrat Eckstein ein Plakat. Inhalt ist der Artikel 141 der Bayerischen Verfassung, der besagt, dass es Aufgabe des Staates und der Allgemeinheit ist, die Natur und ihre Schönheit zu schützen.

Klaus Brünner überreichte Matthias Wiesner und seinen Kindern zum Dank eine Tüte mit Eicheln von 150 Jahre alten Bäumen, die dadurch extrem viele Klimaereignisse abgespeichert haben und fit für die Zukunft sind.

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